Die Alexandrinerinnen
Das Ende des 19. Jahrhunderts hat die slowenische Population geprägt . Viele Slowenen wanderten aus und verließen ihr Heim. Die Ursache war, dass sich auf dem slowenischen Gebiet die Industrialisation sehr langsam entwickelte und auch die Agrarkriese beeinflusste slowenische Bauern. Zu dieser Zeit waren 2/3 von Slowenen Bauern. Deswegen migrierten viele Slowenen nach Amerika oder in andere reiche Länder. Eins von diesen Ländern war auch Ägypten. In Ägypten gab es eine damals reiche Stadt Alexandria. Ägypten war unter der Kontrole von Engländern, also es erhielt viel Geld vom Handel. In der Stadt waren viele reiche englische, arabische und andere fremde Familien. Und die Familien brauchten Kindermädchen und Ammen. Deshalb reisten viele Mädchen und Frauen aus unseren Dörfern nach Ägypten ab und verließen ihre eigenen Kinder und Familien zu Hause mit einem Versprechen, dass sie viel Geld züruckschicken werden.
Slowenische Mädchen und Frauen waren bekannt als fleißige, schnell lernende und kluge Kinder- und Zimmermädchen, Ammen und Köchinnen. Als solche wurden sie am meisten erwünscht. Man hat sie Les Goriciens, les Slaves, les Slovenes genannt. Die meisten kamen aus Vipava Tal im Görzer Umland. In Gradišče (ein kleines Dorf) zum Beispiel gab es zu der Zeit keine Frau mehr. Meistens waren sie sehr arm und so konnten sie nicht mit der Eisenbahn nach Triest fahren, also sind sie dorthin mit einer Kutsche gefahren oder zu Fuß gegangen. Sie nahmen nur die wichtigsten Dinge mit und dann haben sie in Triest eine Schiffskarte gekauft und nach Alexandria gefahren. Das Leben in Alexandria war sehr schön für die meisten, weil sie in den meisten reichen Familien als Familienmitglied aufgenommen wurden. Und die slowenischen Ammen und Kindermädchen entwickelten eine besondere Beziehung und Bindung mit ihren Ammenkindern. Die Kinder waren nämlich auf sie enger angewiesen als auf eigene Mütter. Als Mitglied von den reichen Familien lernten die Frauen auch viel von der westlichen Kultur. Zum Beispiel: Tischmanieren, Hausdekoration, die Rezepte für die Gerichte und vieles über die Mode. Viele kamen nicht mehr zurück. Wenn sie aber trotz langjähriger Abwesendheit in die arme Umständnisse heimkehrten, hatte die Familie hier zwar viel Geld, aber die Familien mit einer alexandrinerin im Haus waren von anderen im Dorf ausgestoßen. Etwa 5000 Alexandrinerinnen gingen nach Alexandria im jahr 1887.Im Jahr 1939 wohnten 7000 Frauen da, aber das Phänomen endet nicht dann, sondern es dauert noch in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Einfluss, den sie auf das Leben in slowenischen Dörfern von Primorska Region hatten, ist enorm. Auf einer Seite haben sie viele Familien vor Armut und Hunger gerettet , auf der anderen Seiten hat das Leben in Alexandria sichtbare und tiefe Spuren in ihrer eigenen Persönlichkeit und im Leben der verlassenen Kinder und Familien hintergelassen.
Oskar Gorjan
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